Bei Ihrer Jobsuche bekommen Sie es häufig mit Personalberatern zu tun, die von Unternehmen mit der Besetzung offener Stellen beauftragt werden. Entweder erscheint der Name des Personalberaters als Ansprechpartner in einer Stellenanzeige, oder er meldet sich auf direktem Wege bei Ihnen, telefonisch oder via Social Network. Mit solchen Beratern kann man als Bewerber sehr unterschiedliche Erfahrungen machen. Woran Sie einen guten Berater erkennen und was Sie selbst tun können, um die Zusammenarbeit positiv zu gestalten und mithilfe des Beraters an einen neuen Job zu kommen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Seriöse Personalberater haben einen Auftrag

Normalerweise erteilt das suchende Unternehmen der Personalberatung einen Auftrag zur Stellenbesetzung. Etablierte Beratungshäuser verlangen dabei Exklusivität. Das bedeutet, die gesamte Suche läuft allein über die Personalberatung. Das Unternehmen darf nicht parallel selbst weitersuchen, weder auf eigene Faust noch über andere Berater.

Gute Personalberater arbeiten oft langfristig mit ihren Kundenunternehmen zusammen. Sie kennen die Entscheider; viele davon haben sie selbst dort platziert. Sie sind vertraut mit Firmeninterna, nicht nur mit der wirtschaftlichen Situation, sondern auch mit der Unternehmens- und Führungskultur.

Als Bewerber erkennen Sie ein solches Vertrauensverhältnis daran, dass Sie vom Beratungsunternehmen ein ausführliches Dossier über die suchende Firma erhalten und dass Ihre Fragen zu Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber zu gegebener Zeit umfassend beantwortet werden.

Bewerbungen nicht ohne Ihr Wissen zulassen

Personalberater-Personalberatung-Check02So weit die schöne Theorie. Viele Personalberatungen gehen allerdings auch andere Wege, vor allem bei Auftragsmangel. Sie erfahren irgendwoher, beispielsweise aus einer Jobbörse, von einer vakanten Stelle und suchen dann ohne Auftrag nach passenden Kandidaten – in der Hoffnung, dass sie das suchende Unternehmen durch die Präsentation einer geeigneten Person verführen können, diese Person einzustellen und dem Berater ein Vermittlungshonorar zu zahlen.

Bei solchen Beratungsunternehmen wird es nicht nur schwierig sein, detaillierte Auskünfte über vakante Stellen zu erhalten. Darüber hinaus kann es Ihnen unter Umständen passieren, dass Ihre Bewerbungsunterlagen, die Sie dem Berater vertrauensvoll eingereicht haben, plötzlich bei Unternehmen auf dem Tisch liegen, die Sie von sich aus niemals auf die Liste Ihrer Wunsch-Arbeitgeber gesetzt hätten.

Deshalb prüfen Sie vorher genau, ob der von Ihnen kontaktierte Personalberater Ihr Vertrauen verdient.

Nur wenige Personalberater betreiben aktives Kandidatenmarketing

Die meisten seriösen Personalberater sprechen nur im Rahmen von aktuellen Suchaufträgen mit potenziellen Bewerbern, außerhalb dessen besteht kein Interesse an einem Kontakt.

Anders liegt der Fall bei Branchenspezialisten. Diese pflegen längerfristige Beziehungen mit interessanten Führungskräften, auch in Zeiten, wenn die Betreffenden gerade keinen Jobwechsel planen. Im Fall eines Suchauftrags weiß der Berater dann sofort, wer wo steckt und wen er ansprechen kann.

Einige größere Personalberatungen sammeln ebenfalls die Daten von attraktiven Bewerbern und machen sie intern allen Beratern und Searchern zugänglich.

Daher kann es sinnvoll sein, wenn Sie sich in Eigeninitiative an solche Branchenspezialisten und größeren Beratungsunternehmen wenden.

So erkennen Sie einen guten Personalberater

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass seriöse und kompetente Berater ebensolche Kunden haben, und umgekehrt. Daher lohnt es sich doppelt, wenn Sie vorab die Qualität des Beraters testen. Die folgenden Kriterien helfen Ihnen dabei:

  • Kontakt:

    Sie erreichen telefonisch einen kompetenten Gesprächspartner. Andernfalls werden Sie innerhalb einer angemessenen Zeit zurück gerufen.

  • Kompetenz:

    Der Gesprächspartner kann Ihnen detaillierte Angaben machen und Ihre Fragen zur ausgeschriebenen Position und zum suchenden Unternehmen beantworten.

  • Vertraulichkeit:

    Ihre Angaben und Unterlagen bleiben in der Hand des Beraters und werden nicht ohne ausdrückliche Freigabe an Dritte weiter gegeben.

  • Information:

    Wenn der Berater Sie für einen aussichtsreichen Kandidaten hält, bekommen Sie umfassende Auskünfte über die Position und das Unternehmen. Dazu gehören Informationen über die hierarchische Struktur, über die Personen auf Entscheidungsebene, über Kultur und Stimmung im Unternehmen wie auch über die wirtschaftliche Lage.

  • Kommunikation:

    Wenn Sie einmal im Rennen sind, werden Sie über Entscheidungen oder neue Aspekte auf dem Laufenden gehalten.

  • Respekt:

    Der Berater respektiert es, wenn Sie noch in einem Beschäftigungsverhältnis stehen und zeitlich nicht frei verfügbar sind. Er trägt Sorge dafür, dass Sie ausreichend Zeit haben, um eine Entscheidung zu treffen.

  • Feedback:

    Im Falle einer Absage erhalten Sie auf Wunsch eine ehrliche und ausführliche Begründung.

So gewinnen Sie den Personalberater für sich

Ist der Berater seriös und das Angebot interessant, hängt es auch von Ihrem Engagement ab, ob die Zusammenarbeit erfolgreich verläuft. Dabei sind die folgenden Punkte besonders wichtig:

  • Ehrlichkeit:

    Seien Sie ehrlich in Bezug auf Ihren Lebenslauf und die Dinge, die Sie im Laufe Ihrer Karriere erreicht haben. Nur dann kann der Berater Ihnen eine Position offerieren, die wirklich Ihren Fähigkeiten entspricht.

  • Trennungsgrund:

    Geben Sie dem Berater gegenüber den wahren Trennungsgrund an. Ein guter Berater wird Sie dabei unterstützen, für die Präsentation beim potenziellen neuen Arbeitgeber eine marktfähige Version zu entwickeln.

  • Flexibilität:

    Zeigen Sie sich zeitlich flexibel und seien Sie in angemessenem Rahmen mobil, so dass Gesprächstermine schnell zustande kommen können.

  • Langzeitplanung:

    Beantworten Sie sich die Frage, ob Sie die ausgeschriebene Position wirklich langfristig anstreben. Berater sowie Auftraggeber sind an langfristigen Lösungen interessiert.

Zum Schluss noch ein wichtiger Rat: Wenn Sie einen guten Personalberater gefunden haben, halten Sie ihn sich warm! Die Investition lohnt sich, denn Sie können nicht immer im Voraus wissen, wann für Sie der nächste Jobwechsel ansteht. Der Kontakt zu einem Arbeitsmarkt- und Branchenkenner kann dann von unschätzbarem Wert für Sie sein